Ab Erscheinen des letzten Blattes auf Blattspreite 1 bis 2 mm kleine sehr zahlreiche braune Nekrosen mit gelblichem Rand , die von den Blattadern begrenzt sind. Blattunterseits später perlschnurartige weiße kleine Konidienbüschel, die mit Lupe erkennbar sind. Auch Grannnen und Halme können befallen werden. (Unterschied zu PLS)
Krankheitsfördernde Faktoren:
Zunehmende Bedeutung der Krankheit. Feuchte Witterung mit über 20 Grad. Große Tag Nacht Temperaturunterschiede mit Taubildung. Auffällig erst ab BBCH 37 oder später. An älteren und absterbenden Blättern massives Auftreten möglich.
Gegenmaßnahmen
Chlorthalonilhaltige Fungizide ab BBCH 39 oder 49, je später um so wirkungsvoller je nach Witterung.
Auf Blattoberseite bis 0,5 mm kleine orange bis braune Pusteln. Zur Abreife auch an Unterseite Pusteln, diese sind jedoch schwarz.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Anfällige Sorten. Ausfallgetreide. Sommergerste ist neben Wintergerstenschlägen besonders gefährdet. 20 Grad tags und nachts Taubildung. Latenzzeit 1 bis 2 Wochen.
Gegenmaßnahmen
Ausfallgetreide beseitigen. Tolerante Sorten. Keine Sommergerste direkt neben Wintergerste anbauen. Fungizide ab BBCH 37
Schadbilder können sehr verschieden sein. Net Typ: Netzartiges Muster auf Blättern. Spot Typ: Bräunliche, ovale Flecke mit hellerem Rand.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Infektion von Ernterückständen und auch über Wind. Wechselnd warme, feuchte Witterung. Infektionsbedingungen optimal bei 20 Grad. Daher Auftreten nach Rhynchosporiuminfektionen. Kurze Latenzzeit von 6 bis 10 Tagen. Alle Sorten sind, wenn auch unterschiedlich, anfällig.
Gegenmaßnahmen
Beseitigung von Ernterückständen und Wahl toleranter Sorten nur sehr begrenzt wirksam. Fungizideinsatz ab Hauptinfektionsphase ab BBCH 37.
Anfangs ovale, grünliche Flecke zunächst an unteren Blättern. Anschließend scharf abgegrenzte graue Flecke mit braunem Rand. Blattachselbefall besonders schädigend.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Ausfallgetreide. Anfällige Sorten. Feuchte und kühle Witterung nach Vegetationsbeginn. Latenzzeit 10 bis über 20 Tage. Bei steigenden Temperaturen nur noch begrenzte Ausbreitung.
Gegenmaßnahmen
Ab BBCH 30 Kontrolle. Bei niederschlagsreichem Wetter ab BBCH 31 Fungizid. Maßnahmen häufig aber nicht wirtschaftlich, da bei steigenden Frühjahrstemperaturen kaum weitere Ausbreitung auf obere Blätter erfolgt.
Weiße Pusteln an Blättern, Stängeln, Grannen und Ähren. Einige Sorten bilden Mehltauabwehrnekrosen.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Warme, trockene Witterung ohne längere Nässeperioden mit Verbreitung auch über Luftbewegung. Hohe N-Düngung, anfällige Sorten.
Gegenmaßnahmen
Ausfallgetreide einarbeiten. Tolerante Sorten. Aussaatstärke nicht zu hoch, N-Düngung reduzieren. Früher Befall ab BBCH 25/29 kann separate Mehltaubekämpfung ab BBCH 29 notwendig machen.
Nach Winter nesterweise vergilbte, kleinere Pflanzen, teils absterbend. An Halmgrund ca. 3 mm große braune runde Dauerfruchtkörper als eindeutiges Erkennungsmerkmal.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Sehr üppige Bestände vor Winter. Langandauernde Schneebedeckung und eher warme Winter mit Feuchtigkeit.
Braune Flecken um weiße Mehltaupusteln, die sich daraufhin nicht weiterentwickeln. Abwehrreaktion bestimmter Sorten. Es können auch großflächige Flecke entstehen, die mit Ramularia oder PLS verwechselt werden können.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Mehltauanfällige Sorten mit Neigung zu genannten Abwehrreaktionen.
Gegenmaßnahmen
In als empfindlich bekannten Sorten frühzeitige fungizide Mehltaubekämpfung.
Symptome uneinheitlich. Meist gelbe, streifige Verfärbung der Blätter. Stärker bestockte und gestauchte Pflanzen. Nesterweise Auftreten mit uneinheitlicher Bestandesentwicklung.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Frühe Aussaaten fördern den Befall mit Blattläusen, die für die Übertragung der Viren verantwortlich sind. Hohes Risiko besonders im milden Herbst sowie in der Nähe von Maisfeldern, aus denen Blattläuse abwandern. Frühjahrsinfektionen weniger schädigend.
Gegenmaßnahmen
Ausfallgetreide vernichten. Wegränder mähen. Insektizidbehandlung bei Blattlausbefall im Herbst.
Symptome uneinheitlich. Nesterweises Auftreten im Frühjahr. Auf Blättern grünliche Strichel, auch mosaikartig. Später längliche größere Flecke, die nekrotisieren. Gestauchte Pflanzen.
Krankheitsfördernde Faktoren:
Nach langjährigem Gerstenanbau breitet sich im Boden der Pilz in Bearbeitungsrichtung aus. Er überträgt beide genannte Viren.
Gegenmaßnahmen
Gegen Gelbmosaikvirus: Anbau virusresistenter Sorten mit GmV Typ 1 Resistenz. Viele Sorten verfügbar. Zunehmend auch GmV Typ 2 Resistenz notwendig. Hier noch geringes Sortenspektrum.
